Über bruxismus
Was ist schlafbruxismus?
Die zahnärztliche Klassifikation betrachtet usefg, was zu einem übermäßigen Zusammenpressen und Knirschen der Zähne führt, das entweder unabhängig von einer anderen Erkrankung bestehen (primärer Schlafbruxismus) oder mit anderen Beschwerden, einem psychiatrischen Zustand oder einer schlafbezogenen Störung einhergehen kann (sekundärer Schlafbruxismus).
Es wird allgemein angenommen, dass Schlafbruxismus neben anderen Schlafstörungen mit Schlaffragmentierung, Weckreaktionen im Schlaf und einer Aktivierung des autonomen Nervensystems zusammenhängt, obwohl die genaue Pathophysiologie noch umstritten ist. Die Prävalenz von Schlafbruxismus wird auf etwa 8–13 % der Allgemeinbevölkerung geschätzt, wobei dieser Wert bei Menschen mit OSA erhöht zu sein scheint.12
Auswirkungen von schlafbruxismus
Das beim Bruxismus auftretende Zusammenpressen und Knirschen kann erhebliche Beißkräfte zur Folge haben. Diese werden im Schlaf nicht wie im Wachzustand durch schützende neuromuskuläre Reflexe unterdrückt. Diese starke Belastung von Zähnen, Zahnhalteapparat, Kiefergelenken (TMJ) und Kauapparat kann zu Kiefergelenkserkrankungen, Kopfschmerzen, überempfindlichen oder schmerzenden Zähnen, Schäden an Implantaten und Restaurationen und einem stärkeren Fortschreiten von Parodontose führen. Die abrasive Wirkung des Knirschens führt darüber hinaus zu Zahnabnutzung/-frakturen und Störungen des Schlafpartners. Schlafbruxismus kann daher die Lebensqualität beeinträchtigen, Ängste auslösen und zu Beziehungsproblemen führen.
Risikofaktoren und diagnose von schlafbruxismus
Bekannte Risikofaktoren für Schlafbruxismus sind OSA, die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Alkoholkonsum, lautes Schnarchen, Koffeinkonsum, Rauchen, Angstzustände, stressige Lebensumstände, Konkurrenzdenken und die Einnahme von Antidepressiva oder Antipsychotika.
Schlafbruxismus lässt sich auf verschiedene Weise diagnostizieren:
Patienten (oder ihre Schlafpartner) mit Bruxismus sind sich unter Umständen dessen bewusst, dass sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen, oder bemerken dies oder Kiefersteifigkeit/-schmerzen beim Aufwachen. Der Verlust der Zahnoberflächen kann ein Zeichen für anhaltenden Bruxismus, aber auch historisch bedingt sein oder mit anderen diätetischen oder gastrischen Faktoren zusammenhängen. In ähnlicher Weise können schmerzende Kaumuskeln ihre Ursache im Bruxismus haben, ein Patient mit einer schmerzhaften Kiefergelenkserkrankung (TMD) knirscht jedoch nicht zwingend. Daher sollte eine Diagnose nicht allein auf Grundlage der obengenannten Beobachtungen gestellt werden. Weitere relevante klinische Faktoren können Masseterhypertrophie, Muskelspannung beim Abtasten, Restaurationen oder Zahnfrakturen, Zungenimpressionen und Rillen auf der Wangenschleimhaut sein.
EMG arbeitet mit auf der Haut über dem Musculus masseter oder temporalis befindlichen Sensoren, die die elektrische Aktivität der Muskeln und Nervenzellen aufzeichnen. Das Verfahren gibt Aufschluss über die Muskelaktivität und kann Nerven- und Muskelfunktionsstörungen oder Probleme bei der Signalübertragung von Nerv zu Muskel aufdecken.
Dies kann die bei Schlafbruxismus auftretende rhythmische Kaumuskelaktivität (RMMA) nachweisen, die mit einer Weckreaktion im Schlaf einhergeht. Die meisten Ereignisse treten in den N1- und N2-Stadien des NREM-Schlafs auf, obwohl selten Ereignisse im REM-Schlaf auftreten (typischerweise im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten oder neurologischen Entwicklungsstörungen).
Für die Diagnose von Schlafbruxismus empfiehlt die AASM, Patientenberichte/die Wahrnehmung von Zahnknirschgeräuschen im Schlaf, die von einem Schlafpartner bestätigt wurden, in Verbindung mit Folgendem einzubeziehen:
- Vorhandensein von anormalem Zahnverschleiß und
- vorübergehende morgendliche Kiefermuskelschmerzen oder Müdigkeit und/oder Kopfschmerzen und/oder Kiefersperre beim Aufwachen.13
Im Jahr 2013 wurde in einem internationalen Konsens empfohlen, dass vom Patienten berichtete Ereignisse zusammen mit einer klinischen Untersuchung für eine wahrscheinliche Diagnose ausreichen, für eine konkrete Diagnose jedoch eine PSG- oder EMG-Aufzeichnung erforderlich ist (wobei PSG den Goldstandard darstellt, obwohl dieses Verfahren in den meisten klinischen Einrichtungen aus Kostengründen nicht angewendet werden kann und daher am ehesten in der Forschung zum Einsatz kommt).14
Behandlungen
Behandlungsoptionen für häufigen oder symptomatischen Schlafbruxismus umfassen orale Apparaturen, Verhaltensänderungen einschließlich Verbesserungen der Schlafhygiene und medikamentöse Therapien.
Schlafhygiene
Maßnahmen bezüglich Schlafhygiene und Lebensstil können Entspannungstechniken, die Reduzierung des Koffein- oder Alkoholkonsums kurz vor dem Schlafengehen, verbesserte Belüftung und die Lärmreduzierung im Schlafzimmer umfassen
Okklusionsschienen / Night Guard
Okklusionsschienen wie Panthera NG und Panthera 3FC dienen dem Schutz der Zähne vor mechanischen Beschädigungen und der Reduzierung von Knirschgeräuschen.
Unterkieferprotrusionsschienen (mandibular advancement devices, mads) kommen zum Einsatz, wenn eine schlafbezogene Atmungsstörung vermutet oder bestätigt wird (d. h., wenn Bruxismus eine Begleiterkrankung zu Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe ist). Diese schützen die Zähne und verhindern einen durch das Knirschen verursachten Atemwegskollaps.
Okklusionsschienen sollten unter der Aufsicht eines Zahnarztes verordnet werden, und sobald der Patient sie benutzt, sollte die Apparatur regelmäßig auf Anzeichen von Schäden durch anhaltendes Knirschen überprüft werden.
Beginnen Sie Ihre Reise mit der Behandlung von Bruxismus
Was ist eine schlafbezogene atemstörung??
Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Störungen, die durch Anomalien des Atmungsmusters oder der Atmung während des Schlafs gekennzeichnet sind.
Nützliche ressourcen
Entdecken Sie unsere nützlichen Ressourcen, darunter Gesellschaften für Schlafmedizin, empfohlene Lektüre und alle unsere Erfahrungsberichte.